Wer wissen will, warum ein grillfertiges
Schweinenackensteak beim Discounter zum Schnäppchenpreis von 1,99 Euro je 600
Gramm zu haben ist, und ein vergleichbares Stück Fleisch aus kontrollierter
Bio-Zucht ein Vielfaches kostet, sollte sich das hier mal ganz langsam auf der
Zunge zergehen lassen:
Damit in der industriellen
Schweinemast die Sauen möglichst zeitgleich trächtig werden und werfen, wird etwa
jeder dritten Zuchtsau ein Hormonpräparat gespritzt.
Dieses Mittel (PMSG) wird aus
dem Blut trächtiger Stuten gewonnen. Also von Pferden. Die mit den Schweinen ja
erstmal nichts zu tun haben. Viele Pferde überleben diesen Aderlass nicht. Bei
der Blutentnahme werden die Tiere offenbar schwer misshandelt. Praktiziert wird
das hauptsächlich in Ländern wie Uruguay oder Argentinien. Pro Jahr sterben
rund 30 Prozent der „Blutstuten“, so Tierschützer.
„Ein riesiges Geschäft“,
schreibt der SPIEGEL (# 23/17), „100 Gramm des Rohstoffs kosten knapp eine
Million Dollar“.
Es macht unser Schweinefleisch
billiger. Weil es für die Erzeuger Planbarkeit bedeutet. Das kann man den
Erzeugern vorwerfen, aber auch den Käufern.
Nicht ganz klar ist, ob PMSG-Produkte,
die auch hierzulande erzeugt und heimischen Schweinen verabreicht werden, unter
ähnlich grausamen Bedingungen erzeugt werden.
Sehr klar jedoch ist, dass es
ganz bestimmt nicht dem Tierwohl dient, solche Mittel zu spritzen. Nur, damit das
Schnitzel als Billig-Schnäppchen auf unserem Grill landet.
Ein unmoralisches Angebot.
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