Vegetarisch? Vegan?
Flexitarisch ? – Der Umgang mit dem Genuss von Fleisch ist ein Dauerbrenner in
der öffentlichen Diskussion über unsere Ernährungsgewohnheiten. Eine große
Mehrheit der Deutschen gehört nach wie vor zu den überzeugten und regelmäßigen
Fleischessern. Das ist bekanntermaßen ein Problem. Massentierhaltung und
Klimaschutz sind die zugehörigen Stichworte. Umso erfreulicher sind aktuelle Trends,
wie sie der Ernährungsreport 2016 des Bundeslandwirtschaftsministeriums
aufzeigte. Demnach wären durchaus fast 90 Prozent der Befragten bereit, für Fleisch
ein paar Euro mehr zu bezahlen, wenn es denn aus artgerechter Tierhaltung
stammt. Und die unter 30-jährigen gaben sogar an, den doppelten Preis bezahlen
zu wollen. Das ist erfreulich. Aber vielleicht doch nicht viel mehr als schöne
Umfrage-Theorie. In der Praxis locken dann eben doch die Fleisch- und Geflügel-Schnäppchen.
Das gilt auch und gerade für die Gastronomie.
Umso schlimmer ist es dann,
wenn gerade bei jungen, gesundheitsbewussten Gastro-Projekten mit dem Thema
Fleischpreis und Tierwohl äußerst merkwürdig umgegangen wird, wie dieses
Beispiel zeigt:
Kost ja nix: Fleisch und Geflügel gibt's für 'nen schlappen Euro dazu. (Fotoquelle: Facebook) |
Hier gibt es auf einer
Mittagstisch-Wochenkarte vegetarische Speisen mit einer Fleisch-Option: Hackfleisch
und Hähnchen für sage und schreibe einen (!) Euro Aufpreis. Schon betriebswirtschaftlich
ist das schwer nachzuvollziehen.
Weitaus verheerender ist aber
das Signal an die Gäste: Fleisch kostet bei uns praktisch nichts!
Das ist genau das falsche
Signal, genau der falsche Weg.
Fleisch und (vor allem!) Geflügel
aus artgerechter Haltung (Bio, oder vom Hof meines Vertrauens) kostet erheblich
mehr als das Billigfleisch beim Discounter oder vom Großmarkt.
Schade, wenn Gastronomiebetriebe,
die so frisch und gesund daher kommen, hier offenbar leider nicht über die
Nasenspitze hinaus denken.
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