Donnerstag, 5. Januar 2017

So isst Deutschland

Der Ernährungsreport 2016 des Bundeslandwirtschaftsministeriums wartet unter anderem mit der Information auf, dass sich die Deutschen das Tierwohl durchaus etwas kosten lassen würden. Bei der Forsa-Umfrage gaben fast alle Befragten an, dass sie für bessere Haltungsbedingungen der Tiere bereit wären, für Fleisch einen höheren Preis zu bezahlen. Konkret wären demnach 89 Prozent der Befragten bereit, für ein Kilo Fleisch im Schnitt 16,50 Euro zu bezahlen, wenn der Preis für Fleisch aus konventioneller Produktion bei 10,- Euro liegt. Die unter 30-jährigen wären sogar bereit, 20,- Euro pro Kilo zu bezahlen. Das ist erfreulich.
Wenn denn der Kilopreis für (konventionelles) Fleisch tatsächlich bei 10,- Euro läge. Es ist aber viel schlimmer:

Aus dem aktuellen METRO-Prospekt
Ein Kabinett des Grauens.
Vorpanierte Schnitzel, Hackfleisch und Geschnetzeltes für einen Kilopreis von rund 4,- Euro. Das ist die Realität im Großmarkt und auf den Tellern vieler Restaurants.
Da wollen wir nicht wirklich wissen, unter welchen Bedingungen diese Tiere gehalten wurden.
Widerstehen diese 89 Prozent der Deutschen in der Realität tatsächlich dem Schnäppchen-Impuls, wenn das Hackfleisch im Angebot nur fünf Euro das Kilo kostet?
Nach der Forsa-Umfrage ist 58 Prozent der Befragten auch besonders wichtig, dass Lebensmittel preiswert sind.

Das passt irgendwie nicht zusammen.

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