Samstag, 28. April 2018

Hipster-Schrottplatz


Der neueste Trend bei Smoothies ist nicht mehr der grüne, sondern der schwarze. Der wird meist mit Aktivkohle versetzt. Das ist ein Medikament und kein Genussmittel. Aktivkohle gehört vielleicht in die Reiseapotheke, aber bestimmt nicht auf den täglichen Speiseplan. Die möglichen Folgen für die Gesundheit hat das Bundeszentrum für Ernährung schlüssig dargelegt [1].

Aber im Detox-Wahn empfehlen allerlei selbsternannte Gesundheitsexperten jetzt die Black Smoothies. Allerdings nicht ohne dann aber auch vorsichtshalber gleich auf die Risiken und Nebenwirkungen hinzuweisen. Fragen Sie lieber Ihren Arzt oder Apotheker. Nach dem Motto: Plutonium im Gemüsesaft bringt Sie voll auf Zack, aber klären Sie vorher besser mal, ob Sie das auch vertragen. Eltern haften für ihre Kinder.



Um es klar zu sagen: Aktivkohle braucht kein Mensch für seine normale, gesunde, ausgewogene Ernährung.

Aktivkohle kommt zum Beispiel sinnvoll zum Einsatz [2] in Atemschutzmasken, Panzern, Tankanlagen, chemischen Reinigungen, Zigarettenfiltern oder gegen Schweißgeruch in Schuhen. Aber nicht in Lebensmitteln.

Dieser Smoothie gehört schleunigst auf den Hipster-Schrottplatz der Geschichte.

Wer unbedingt einen schwarzen Smoothie trinken will, mixt sich den aus schwarzer Johannesbeere, Brombeere, Trauben, Blaukraut und Roter Bete. Öl, Ingwer, Muskat dazu – fertig. Ganz ohne Aktivkohle.


[1] https://www.bzfe.de/inhalt/schwarze-smoothies-32129.html
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Aktivkohle


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