Donnerstag, 5. April 2018

Job to go


Immer mehr Lehrlinge brechen ihre Ausbildung ab. Das geht aus dem Entwurf für den Berufsbildungsbericht 2018 hervor, über den die Süddeutsche Zeitung berichtet [1]. Besonders hoch ist die Abbrecherquote im Gastro-Gewerbe. Dort sind es, bei Köchen etwa, fast 50%, bei Restaurantfachkräften ähnlich viele. Zum Vergleich: Bei angehenden Verwaltungsfachangestellten sind es gerade einmal gut 4%.

Das mag daran liegen, dass Ausbildungsplätze in der Gastronomie oft schlecht bezahlt, das Arbeitsklima rau und die Arbeitszeiten unfreundlich sind. Aber auch daran, dass junge Bewerber falsche Vorstellungen über den Ausbildungsberuf haben.

Wie bizarr das sein kann, illustriert ein Interview in der „Neuen Presse“. Da führt ein Vertreter der Handwerkskammer an, dass Jugendliche im Job zum Beispiel nicht mit dem frühen Aufstehen zurechtkommen. Frage der Zeitung: „Wer Bäcker lernt, sollte doch wissen, dass die früh anfangen.“ Antwort: „Nein, das kann man nicht mehr voraussetzen. Für viele junge Leute kommt das Brötchen aus dem Regal, wo sie es beim Bäcker sehen, die Vorgeschichte ist vielen nicht mehr klar.“ Klingt etwas resigniert. Ist aber nicht wirklich überraschend, wenn die Berufsziele von Teenagern heute „Influencer“ oder „Youtuber“ heißen.

[1] http://www.sueddeutsche.de/karriere/ausbildung-jeder-vierte-lehrling-wirft-hin-1.3929404


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