Immer mehr Lehrlinge brechen
ihre Ausbildung ab. Das geht aus dem Entwurf für den Berufsbildungsbericht 2018
hervor, über den die Süddeutsche Zeitung berichtet [1]. Besonders hoch ist die
Abbrecherquote im Gastro-Gewerbe. Dort sind es, bei Köchen etwa, fast 50%, bei Restaurantfachkräften
ähnlich viele. Zum Vergleich: Bei angehenden Verwaltungsfachangestellten sind
es gerade einmal gut 4%.
Das mag daran liegen, dass
Ausbildungsplätze in der Gastronomie oft schlecht bezahlt, das Arbeitsklima rau
und die Arbeitszeiten unfreundlich sind. Aber auch daran, dass junge Bewerber
falsche Vorstellungen über den Ausbildungsberuf haben.
Wie bizarr das sein kann,
illustriert ein Interview in der „Neuen Presse“. Da führt ein Vertreter der
Handwerkskammer an, dass Jugendliche im Job zum Beispiel nicht mit dem frühen
Aufstehen zurechtkommen. Frage der Zeitung: „Wer Bäcker lernt, sollte doch
wissen, dass die früh anfangen.“ Antwort: „Nein, das kann man nicht mehr
voraussetzen. Für viele junge Leute kommt das Brötchen aus dem Regal, wo sie es
beim Bäcker sehen, die Vorgeschichte ist vielen nicht mehr klar.“ Klingt etwas
resigniert. Ist aber nicht wirklich überraschend, wenn die Berufsziele von
Teenagern heute „Influencer“ oder „Youtuber“ heißen.
[1] http://www.sueddeutsche.de/karriere/ausbildung-jeder-vierte-lehrling-wirft-hin-1.3929404
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